ESMA Europäische Enforcement-Schwerpunkte 2024: Das soll im Reporting beachtet werden
Die ESMA hat die gemeinsamen europäischen Prüfungsschwerpunkte für die in 2025 durchzuführenden Prüfungen veröffentlicht. Sie kategorisiert in die Bereiche IFRS-Berichterstattung, ESG-Reporting und ESEF-Berichterstattung.
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Die European Securities and Markets Authority (ESMA) hat kürzlich ihre jährlichen „European Common Enforcement Priorities“ (ECEP) für die Finanzberichterstattung 2024 veröffentlicht. Die dort genannten Prioritäten geben Unternehmen im Europäischen Wirtschaftsraum Leitlinien für die Erstellung ihrer Finanzberichte und setzen einen klaren Fokus auf Liquiditätsrisiken, Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Berichtspflichten.
Das gesamte Dokument finden Sie auf der Seite der ESMA.
Die ECEP sind insbesondere für Fachleute im Finanz- und Controlling-Bereich von Interesse, da sie helfen sollen, eine konsistente und transparente Berichterstattung zu fördern, die sowohl Investoren als auch Aufsichtsbehörden verlässliche Einblicke bietet. Hier ein Überblick über die zentralen Themen:
1. Liquidität im Fokus
Im aktuellen Marktumfeld, das durch Volatilität und steigende Zinsen geprägt ist, rückt das Thema Liquidität in den Mittelpunkt der Berichterstattung. Die ESMA fordert Unternehmen auf, detaillierte Informationen zu ihren Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (SFA) bereitzustellen, die potenzielle Risiken für ihre Liquidität darstellen könnten. Dazu gehören Angaben zu den Zahlungsfristen und eventuellen Garantien oder Sicherheiten. Ein umfassendes Liquiditätsmanagement ist entscheidend, um potenzielle Engpässe frühzeitig zu identifizieren und die Risiken für das Unternehmen zu minimieren.
2. Nachhaltigkeitsberichte (ESG-Reporting): Wesentlichkeitsanalyse und Strukturierung
Mit der zunehmenden Bedeutung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) legt ESMA großen Wert auf eine transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hier sind die „Doppelte Wesentlichkeit“ und die Struktur der Berichte zentrale Aspekte. Unternehmen sollten nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische und soziale Auswirkungen sorgfältig bewerten und alle wesentlichen Informationen klar und strukturiert offenlegen. Diese Berichte sollen dieselben Konsolidierungskriterien wie die Finanzberichte erfüllen, um eine konsistente Berichterstattung zu gewährleisten.
3. Fehlervermeidung im elektronischen Berichtsformat (ESEF)
In der digitalen Berichterstattung treten häufig Fehler im ESEF (European Single Electronic Format) auf. Zu den häufigsten Fehlern zählen ungenaue Markups und falsche Tagging-Methoden. ESMA betont, wie wichtig eine präzise und konsistente Formatierung ist, um die Qualität und Zugänglichkeit der Berichte zu verbessern. Fachleute im Finanzbereich sollten sicherstellen, dass ihre Berichte den ESEF-Richtlinien entsprechen und alle Daten korrekt markiert sind, um Transparenz zu fördern.
Die CSRD soll in Europa für einen nachhaltigen Umgang mit Mensch und Natur sorgen und mehr Transparenz schaffen. Seit 2024 sind die ersten Unternehmen berichtspflichtig. Lesen Sie hier, ob Sie betroffen sind und was Sie beachten müssen.
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Warum die ECEP relevant sind
Die ESMA und nationale Prüfer überwachen die Einhaltung der Berichtsanforderungen (insbesondere der hier genannten Schwerpunkte), setzen Maßnahmen bei Fehlern um und können neben den europäischen auch nationale Prioritäten festlegen. Dabei handelt es sich um mehr als nur technische Vorgaben – die ECEP dienen als Orientierung, um den Erwartungen an eine transparente und verantwortungsvolle Berichterstattung gerecht zu werden. Unternehmen, die die ECEP berücksichtigen, sind besser auf regulatorische Prüfungen vorbereitet und stärken ihr Vertrauen bei Investoren und anderen Stakeholdern. Insbesondere für den Bereich Finance und Controlling bieten die Leitlinien wertvolle Anhaltspunkte für eine präzise und fundierte Berichterstattung.
Für Fachleute aus dem Finanz- und Controlling-Bereich ist es ratsam, sich mit diesen neuen Prioritäten vertraut zu machen und die Vorgaben in ihre Prozesse zu integrieren. Die Einhaltung der ECEP ist nicht nur ein regulatorisches Erfordernis, sondern trägt wesentlich zur Qualität und Glaubwürdigkeit der Berichterstattung bei – ein klarer Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend anspruchsvollen Markt.
Über die ESMA
Die ESMA (European Securities and Markets Authority) ist eine europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde. Sie ist eine unabhängige EU-Behörde in Paris und verfolgt das Ziel, die Stabilität des Finanzsystems der EU sicherzustellen.
Sie soll den Anlegerschutz verbessern und für stabile, ordnungsgemäß funktionierende Finanzmärkte sorgen.
Sie legt Standards und Regelwerke für Finanzinstitute fest und sorgt dafür, dass diese in allen Mitgliedsstaaten einheitlich angewendet werden. In der Praxis bedeutet das, dass die ESMA Richtlinien und Regularien herausgibt, die verbindlich für nationale Aufsichtsbehörden (wie die BaFin in Deutschland) und Finanzmarktakteure sind.
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